Ob Norden, Süden, Osten, Westen – ganz Japan verfügt über eine traditionelle Badekultur, die ein einmaliges Entspannungserlebnis als Alltags-Luxus ermöglicht.
Onsen sind die natürlichen heißen Badequellen, die das ganze Land durchziehen, da sich die japanischen Inseln auf aktivem Vulkangestein befinden.
Egal zu welcher Tages- oder Jahreszeit, die heißen Quellen Japans haben immer Saison!
Ob indoor oder outdoor, im sogenannten rotenburo-style, das Onsen ist nicht nur für die Einheimischen ein unverzichtbares Highlight des japanischen Archipels.
Ich selbst muss mir eingestehen, dass ich onsen-süchtig geworden bin!
Das höchste Maß an Entspannung und auch der ästhetische Genuss der harmonisch gestalteten Badeanlage, machen einen Onsen-Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Doch gilt es die Etikette zu wahren und sich während der Badezeremonie an einige wichtige Regeln zu halten.
Was auf den ersten Blick eventuell lästig und pingelig erscheinen mag, erweist sich schnell als sinnvoll und wohltuend.
So muss man sich vor Betreten der Quelle gründlich waschen und reinigen. Somit sorgt man nicht nur für ein hygienisches Ambiente im Wasser, sondern erledigt auch vorab die Arbeit (Pflege und Reinigung des Körpers), bevor man sich anschließend gänzlich entspannt ins Vergnügen (Baden bis der Kreislauf schlapp macht) begeben kann.
Lange Haare müssen zudem im Onsen hochgebunden werden, um auch hier nicht das Wasser zu verunreinigen oder die anderen Gäste zu belästigen.
Meist sind die öffentlichen Badeanlagen auch nach Männern und Frauen getrennt, um auch hier keinerlei Minderung der absoluten Entspannung zu erzeugen, denn das Onsen wird wie die finnische Sauna nackt betreten.
Es gibt jedoch auch zahlreiche Onsen-Badeparks, die gemischt genutzt werden. Allerdings wird hier nicht auf Badebekleidung verzichtet.
Auch die heißen Quellen, die sich in der freien Natur, zum Beispiel in den Wäldern befinden, werden vorzugsweise in Badekleidung oder mit dünnen Onsen-Badetüchern besucht.
In zahlreichen Onsen herrscht außerdem Tatoo-Verbot, was traditionell vor allem die organisierte Kriminalität, wie die obligatorisch tätowierte Yakuza-Mafia fernhalten sollte.
Abschließend ist noch zu erwähnen, dass ein Onsen als Ort der Ruhe und Entspannung dient und somit lediglich leise Unterhaltungen gewünscht sind. Party ist also strikt untersagt und sollte andernorts ausgelebt werden.
Doch nicht nur die Menschen wissen die wohltuenden heißen Quellen zu schätzen…
Damit ihr in Japan niemals ein nahegelegenes Onsen verpasst, hilft ein typisches Erkennungssymbol bei der Suche weiter: